Stiftung Rechtsstaat
Sachsen-Anhalt E.V.
Das Hambacher Schloss gilt als Wiege der deutschen Demokratie. Am 27. Mai 1832 wurde mit dem Hambacher Fest die Forderung nach Einheit und Freiheit bekundet. Seither weht die schwarz-rot-goldene Fahne auf dem Kastanienberg bei Neustadt.

Ausgewählte Projekte

2014
Deutsch-Polnisches Universitätsseminar zu Auschwitz in Auschwitz im Wintersemester 2013/2014

Abschließender Bericht, 30.3.2014

Ziel des deutsch-polnischen Universitätsseminars war es, auf der Grundlage von rechts- und geschichtswissenschaftlichen Arbeiten Zugänge zu dem kaum fassbaren Geschehen des Holocaust zu finden und die wissenschaftlich-theoretische Dimension mit der Anschauung am historischen Ort zu verbinden. Anschauung ist bei diesem Thema nicht weniger wichtig als Theorie. Auschwitz ist Ort und Symbol des Holocaust. Weder Bücher noch Bilder allein können den unmittelbaren Eindruck vom Ort des Geschehens ersetzen. Auf der Zusammenführung von Theorie und Anschauung beruhte das im Jahr 2013 und 2014 gemeinsam von den Juristischen Fakultäten der Universitäten Halle, Passau und Krakau durchgeführte Seminar zu Auschwitz in Auschwitz. Das Seminar - es war das vierte in dieser Zusammensetzung durchgeführte und das größte im Hinblick auf die Zahl der Teilnehmer - fand seinen Höhepunkt in einer erlebnisreichen Woche in Oswiecim vom 20. bis 24. Januar 2014. Der Aufenthalt dort in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte (IJBS) umfasste Referate und Diskussionen, Besuche der Gedenkstätte und Zeitzeugengespräche. Den Abschluss der Seminarreise bildete ein Tag in Krakau, der der Geschichte der Stadt und ihrer berühmten Universität und mit dem Besuch des Museums „Schindlers Fabrik“ einem weiteren wichtigen Ort der historischen Anschauung gewidmet war.

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2013
Seminar "Unrechtssysteme in Deutschland"

Um Schüler an die Themen NS-Unrechtssystems von 1933 bis 1945 und des geteilten Deutschlands von 1945 bis 1989 heranzuführen, sind Gedenkstätten wichtige außerschulische Lernorte. Die Einbeziehung von Zeitzeugen und die Umsetzung in künstlerischen Workshops im Rahmen einer Projektwoche bietet den Jugendlichen die Möglichkeit, sich intensiv mit diesem Themen auseinanderzusetzen. Im Jahr 2001 wurde von der Gedenkstätte Bergen-Belsen und der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn unter dem Titel „Unrechtssysteme in Deutschland“ ein zweiteiliges Schülerprojekt für Real- und Sekundarschüler der Klassenstufen 9 und 10 entwickelt. Es findet seit dem einmal jährlich mit Schülern der Oberschule Walsrode (Niedersachsen) und der Hagenberg-Sekundarschule Gernrode (Sachsen-Anhalt) statt. Im ersten Teil des Seminars fahren die jugendlichen in die Gedenkstätte Bergen-Belsen. Die Schüler lernen unter pädagogischer Anleitung den historischen Ort des früheren Kriegsgefangenen- und Konzentrationslagers kennen, arbeiten in Workshops und präsentieren ihre Ergebnisse. Die Ansatzpunkte sind dabei Recht/Unrecht, eine systemische Perspektive sowie der Bezug auf Grund- und Menschenrechte. Im Seminarteil 2 fahren die Jugendlichen in die Gedenkstätte Marienborn, um sich mit der SED-Diktatur auseinanderzusetzen. Gemeinsam mit den Pädagogen der Gedenkstätte und Zeitzeugen arbeiten sie ihre Erkenntnisse in Workshops auf und präsentieren die Ergebnisse. Zentraler Punkt ist, dass die Schüler gemeinsam mit Zeitzeugen eigene Fragestellungen zur Thematik des Grenzregimes der DDR erarbeiten und aus verschiedenen Perspektiven künstlerische Antworten suchen. Die Gedenkstätte hat mit finanzieller Unterstützung durch den Verein im November 2013 das Seminar „Unrechtssysteme in Deutschland“ erneut erfolgreich durchgeführt. Die Schüler der Oberschule Walsrode und der Hagenberg-Sekundarschule Gernrode besuchten die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn, das Grenzdenkmal Hötensleben sowie die Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg. Anhand der historischen Orte und unter intensiver Einbeziehung von Zeitzeugen und Zeitzeuginnen erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler künstlerische Projekte zur Diktatur in der sowjetischen Besatzungszone und der DDR.

 
Exkursion zum Bundesgerichtshof von Studierenden der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Unter Leitung von Prof. Dr. Malte Stieper, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, fand am 27. und 28. November 2013 eine Exkursion zum Bundesgerichtshof in Karlsruhe mit studentischen Mitarbeitern, Doktoranten und Studierenden statt. Ziel der Exkursion war es, den Teilnehmern die rechtliche Praxis an einem Bundesgericht näher zu bringen. Durch den Besuch des Bundesgerichtshofes sollte den Exkursionsteilnehmern ein besseres Verständnis für die Rechtsfindung an dem obersten deutschen Zivilgericht vermittelt werden. Hierzu wurde zunächst eine Führung durch die Räumlichkeiten des Bundesgerichtshofs angeboten. Ein wissenschaftlicher Mitarbeiter des ersten Zivilsenats zeigte sowohl architektonische als auch historische Merkmale auf. Zudem gab er den Teilnehmern Einblicke in die Verfahrenspraxis am Bundesgerichtshof. So konnte das theoretische, prozessuale Wissen der Teilnehlmer verdeutlicht und verfestigt werden. Zwei Richter des BGH stellten ein am nächsten Tag zu verhandelndes Verfahren aus dem Bereich Urheber- und Wettbewerbsrecht vor, sodass die Teilnehmer die Möglichkeit hatten, zu entscheidenden Rechtsfragen zu diskutieren. Die Teilnehmer konnten sodann an vier Verhandlungen des BGH teilnehmen und die richterliche Umsetzung des in der Universität behandelten Stoffes miterleben und reflektieren.

 
Pilotprojekt „Stätten des 17. Juni 1953 in der Lutherstadt Eisleben“ der Lutherstadt Eisleben

Im Jahr 2013 hat die Stiftung Rechtsstaat Sachsen-Anhalt e.V. das Pilotprojekt „Stätten des 17. Juni 1953 in der Lutherstadt Eisleben“ der Lutherstadt Eisleben unterstützt. Ziel des Projektes war es, die umfangreichen Publikationen zum Thema zu sichten und daraus für den Geschichtsunterricht eine praktikable Zusammenfassung der Geschehnisse in der Stadt und der Region Eisleben zu erarbeiten sowie in einer Broschüre für Schüler und in einer PowerPoint Präsentation für Lehrer nachhaltig zur Verfügung zu stellen. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit Schülern und Lehrern der örtlichen Katharinenschule unter Leitung eines Historikers aus Eisleben durchgeführt. Im Rahmen des Projektes gab es einen Rundgang zu den beschriebenen Stätten des Volksaufstandes, einen Besuch des Stadtarchivs und der BStU-Außenstelle in Halle.

 
2012
Schulprojekt "Verwaltung macht Schule"

Das Schulprojekt des Landesverwaltungsamtes "Verwaltung macht Schule" hat der Verein auch im Geschäftsjahr 2012 unterstützt und Fördermittel für Technik- und Druckkosten zur Verfügung gestellt. So konnte ein aktueller Katalog zu Seminar und Themenangeboten neu zusammengestellt und gedruckt werden. Für die Einrichtung eines „grünen Klassenzimmers“, wo die angebotenen Seminare als Ergänzung des Sozial- und Rechtskundeunterrichtes in Sekundarschulen und Gymnasien durchgeführt werden, war eine feste technische Ausstattung mit Beamer und Leinwand notwendig.

 
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